Related papers
Feministische Perspektiven auf Stadtplanung und Wohnbau als baulich-räumliches Manifest gesellschaftlich konstruierter Geschlechterverhältnisse
Sabina Riss
Architektur für Alle?! Emanzipatorische Bewegungen in Planung und Raum. Katalog zur Ausstellung im Wilhelm Wagenfeld Haus, Bremen, 14.10.2022-12.03.2023. Bremer Zentrum für Baukultur (b.zb) Schriftenreihe Band 19, 2023
Städte und Gebäude wurden in der Geschichte fast ausschließlich von Männern geplant. Frauen übten Kritik und formulierten Ideen zu Umnutzung, Umbau und Modernisierung. Sie entwickelten Visionen und Konzepte für besser nutzbare, sozial gerechtere Organisationsformen von Stadt. Dabei war die Erleichterung der Reproduktionsarbeit ein zentraler Aspekt. Dieser Beitrag bietet einen geschichtlichen Einblick in die Entwicklung von Städte- und Wohnbau im gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Kontext und seine Rolle in der Stärkung des patriarchalen und hierarchischen Systems und gegen die Emanzipation von Frauen. Die Wohnungsfrage und damit die Einflussnahme auf die Verbesserung des Lebens und Wohnens von Frauen mittels Wohnreformen war ein zentrales Thema beider Frauenbewegungen des 19. und 20. Jahrhunderts. Erörtert werden die versuchte Mitwirkungvon Frauen und Planerinnen, deren entwickelte Konzepte und Projekte sowie deren Wirksamkeiten. Der Beitrag schließt mit einer aktuellen Bestandsaufnahme zu Anteil und Einflussnahme von Frauen in der Planung und internationalen Zielsetzungen für inklusivere Städte.
View PDFchevron_right
Puppenecken und Bauecken: Gender und Raumordnung
Franziska Vogt
2015
View PDFchevron_right
Von Schlafsiedlungen und dem Traum vom Einzelhaus. Die Wohnungsfrage im Diskurs der Rechten
Peter Bescherer
dérive. Zeitschrift für Stadtforschung, 2019
Die Krise der Wohnraumversorgung, insbesondere in den wachsenden Großstädten, ist eine drängende sozialpolitische Frage. Der Artikel diskutiert anhand einer Analyse rechter Medien und tagespolitischer Beiträge der AfD in deutschen Parlamenten, wie die Neue Rechte mit der gegenwärtigen Wohnungsfrage umgeht. Es wird aufgezeigt, dass die Rechten sozialpolitische Fragen der Wohnungspolitik mit einer vermeintlichen Krise der Migration verschalten. Von hier aus zeichnet sich als Grundmotiv eine Kulturalisierung verschiedener Fragen des Wohnens ab, vom Wohneigentum über die Nachbarschaft bis hin zu Formen der Stadtentwicklung. Mit diesen Positionen leisten rechte Akteure marktliberalen Lösungen Vorschub. Schließlich möchte der Artikel aufzeigen, wie in diesen Argumentationslinien Bedingungen einer zivilgesellschaftlichen Demokratie von den Rechten angegriffen werden.
View PDFchevron_right
Ein Frauenhaus als institutionalisierter Geschlechterraum Sozialer Arbeit? Eine qualitative Fallskizze zu Ordnungen, Beziehungen und räumlichen Relationen
Marc Diebäcker
Von Frauenräumen als Gegenräumen und Sicherheiten an öffentlichen und privaten Orten Die Entstehung, Entwicklung und Institutionalisierung von Frauenräumen ist Resultat der zweiten Frauenbewegung der 1970er Jahre (siehe z. B. Sommerbauer 2004; Pollack 2007). Deren Anliegen waren unter der Maxime "Das Private ist politisch" u. a. die Forderung nach Selbstbestimmung über den eigenen Körper und über die eigene Sexualität, die Kritik an der Objektifizierung von Frauen in der Werbung und Sexindustrie sowie der Kampf gegen Männergewalt an Frauen (vgl. Becker 2008, S. 57). Um die Lage von Frauen in der Familie, im Berufsleben und in der Gesellschaft zu thematisieren und bisher tabuisierte Themen wie häusliche Gewalt öffentlich zu machen, galt es, Gegenöffentlichkeit zu schaffen. Von zentraler Bedeutung war es, Frauenräume als eigene, kollektive Gegenorte
View PDFchevron_right
Geschlecht als Kategorie im Kontext Wohnungsnot
jan finzi
Springer eBooks, 2023
View PDFchevron_right
Frauengerechte Modellwohnprojekte der 1990er Jahre. Die versuchte Einflussnahme von Frauen als Impulsgeberinnen auf den österreichischen geförderten Wohnbau.Dissertation
Sabina Riss
Frauengerechte Modellwohnprojekte der 1990er Jahre. Die versuchte Einflussnahme von Frauen als Impulsgeberinnen auf den österreichischen geförderten Wohnbau.Dissertation, 2017
Das Erkenntnisinteresse dieser Forschungsarbeit liegt in der Einflussnahme von Frauen als Auftraggeberinnen und Planerinnen im öffentlich geförderten Geschosswohnbau in Österreich. In den 1990er Jahren werden erstmals und auf frauenpolitischer Verwaltungsebene mehrere, sogenannte frauengerechte Modellwohnprojekte initiiert und unterstützt. Deren Ziele sind die baulich-räumliche Umsetzung von vielfältigen Wohnbedürfnissen, Alltagsbezügen und Lebensformen von Frauen und damit die Veränderung der tradierten Rollenzuschreibungen im Haushalt sowie die höhere Beteiligung von Fachfrauen in der Wohnbauplanung. Längerfristig sollen diese in den geförderten Wohnbau übertragen werden. Die folgenden drei Forschungsfragestellungen werden behandelt: Von welchen Erfolgen und Misserfolgen sind die selbstbestimmten Maßnahmen der Frauen in den Entwicklungen der Projekte gekennzeichnet? Welche Raumkonzepte können realisiert werden und welche Innovationen sind dabei erkennbar? Welche Impulse und Wirkung haben die Projekte und ihre Begleitmaßnahmen für den geförderten Wohnbau?
View PDFchevron_right
2018: Zur (neuen) Wohnungsfrage. Prokla. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft 191, Jg. 48, H. 2. Münster: Westfälisches Dampfboot.
Sebastian Schipper
Prokla. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft , 2018
View PDFchevron_right
Untitled (My Bed). Zum Domestischen als feministischer Bildstrategie bei Lina Scheynius
Mira Anneli Naß
Ästhetische Ordnungen und Politiken des Wohnens, 2023
Photographer Lina Scheynius documents the most intimate moments of her partnerships: naked bodies, (hetero)sexual desire, sexual intercourse. What appear to be personally furnished bathrooms and bedrooms point to private dwelling spaces as the locations of these atmospheric studies of the body. Scheynius (re)produces an imagination of the domestic as a site of common body images and hetero-normative sexuality. Concrete analyses of the objects also reveal references to image compositions shaped by sexism that tie in with theories of “pornotopian seeing” (Hentschel 2001). Nevertheless, a pop-cultural reception of Scheynius’ photographs attributes to them potential as a feminist image critique. This paper asks whether, and if so how, the photographer is able to visualize feminist empowerment. The author posits that Scheynius articulates this precisely with the help of the domestic – both within and with the image\space.
View PDFchevron_right
Schönig, Barbara / Vollmer, Lisa (2020): Wohnungsfrage(n) ohne Ende und überall?! Sechs Thesen für eine interdisziplinäre Wohnungsforschung. In: dies. (Hg.): Wohnungsfrage(n) ohne Ende?! Ressourcen für eine soziale Wohnraumversorgung. transcript: Bielefeld, 7-33.
Lisa Vollmer
Städte und Regionen in Deutschland sind mit einer Vielzahl an Wohnungsfragen konfrontiert: In wachsenden Metropolregionen und Mittelstädten steigen die Mie-ten und Bodenpreise stetig an. Andernorts fehlt es vor allem an bedarfsgerechtem Wohnraum-und das nicht selten trotz erheblichen Leerstands. So wird es für weite Teile der Bevölkerung von einkommensschwachen Haushalten bis zur Mittel-schicht, für Studierende oder Senior/-innen immer schwieriger, bezahlbaren und angemessenen Wohnraum zu finden. Dabei ständen durchaus geeignete Politiken und Instrumente für eine sozi-al gerechte Wohnraumversorgung zur Verfügung, die derzeit als »Ressourcen für ein Recht auf Wohnen« in Wissenschaft und Praxis, in Politik, sozialen Bewegun-gen und der Wohnungswirtschaft und in ganz unterschiedlichen Disziplinen und Professionen diskutiert werden. Die »Wohnungsfrage« im ureigentlichen Sinne-verstanden als unter kapitalistischen Bedingungen unauflösbarer Konflikt zwi-schen Wohnraum als Grundbedürfnis und als Ware (Holm 2011)-genoss ebenso wie konkrete Ansätze und Ressourcen, die im hier und heute zu einer sozial ge-rechteren Wohnraumversorgung beitragen können, in den letzten Jahren (nicht nur) in Deutschland große Aufmerksamkeit. Seit Beginn des jüngsten Zyklus an Wohnungspolitik (vgl. Rink et al. 2015) zeigt sich aber wieder einmal, dass allein die akut problembezogene gesellschaftliche und wissenschaftliche Auseinander-setzung mit den Erfordernissen sozialer Wohnraumversorgung nicht ausreicht: Beschäftigt sich die Wohnungsforschung nur aus je aktuellem Anlass mit Fragen der Wohnraumversorgung, kann sie nur kurzfristig lösungsorientiert denken, oh-ne langfristige Strukturen zu erkennen und zu ändern. Oder sie bleibt darauf be-schränkt-wieder einmal-grundsätzliche Widersprüche zu identifizieren, oh-ne in der Lage zu sein aus dieser Erkenntnis auch wirksame und konkret um-setzbare Alternativen zu formulieren. Eine zyklische Forschungstätigkeit zur Woh-nungsfrage ist also weder gut für eine grundlagenorientierte Ausrichtung der Woh-nungsforschung noch für anwendungsbezogene Fragestellungen, die mehr leisten
View PDFchevron_right
‘»Doppelte Bestimmung« im Privathaushalt. Zum Zusammenkommen von Feminisierung und Kolonialität in der bezahlten Hausarbeit’
Encarnacion Gutierrez Rodriguez
»Die Unterdrückung innerhalb einer herrschenden Klasse oder ethnischen Gruppe hebt also nicht das Herrschaftsverhältnis gegenüber anderen Klassen oder ethnischen Gruppen auf.« BIRGIT ROMMELSPACHER, FRAUEN IN DER DOMINANZKULTUR (1994: 24) Mit dieser Beobachtung verwies Birgit Rommelspacher in ihrem 1994 erschienenen Aufsatz »Frauen in der Dominanzkultur« auf das Zusammentreffen mannigfaltiger gesellschaftlicher Verhältnisse und deren widersprüchliches Beziehungsgefüge. Zusammengefasst in ihrem Begriff der »doppelten Bestimmung« macht sie auf paradoxe gesellschaftliche Subjektpositionen aufmerksam, die gleichzeitig sowohl über die Erfahrung der Dominanz als auch über die Erfahrung der Diskriminierung geprägt sind. Demnach kann eine weiße, christlich sozialisierte deutsche Staatsbürgerin aus dem Mittelstand aufgrund ihres Geschlechts Diskriminierung erfahren, während sie zugleich als Mitglied der Dominanzkultur über einen privilegierten Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen wie Arbeit, Bildung, Wohnen, Gesundheit, kultureller Repräsentation und politischer Partizipation verfügt. In Beziehung gesetzt zu Schwarzen, Women of Color, Geflüchteten oder post-/migrantischen Frauen ist die Position der weißen deutschen Staatsbürgerin strukturell über die der Dominanz geprägt. Jedoch konfiguriert sich diese Position der Dominanz, die im Rahmen von rassistischen Differenzierungsprozessen ausgebildet wird, in der Verschränkung mit anderen Machtdimensionen, wie z.B. Produktionsverhältnisse, Heteronormativität und Ableism.1 In diesem sich gegenseitig bedingenden gesellschaftlichen Beziehungsgeflecht korrelieren soziale Positionen der Privilegierung mit denen der Diskriminierung.
View PDFchevron_right